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Wir trafen Manon Gaillet und Sylvain Bérard, das Architekten-Duo, dem es gelungen ist, die Seele von Sessùn in eine alte Marseiller Seifenfabrik in der Rue Sainte zu übertragen.
KÖNNTET IHR EUER ARCHITEKTURBÜRO UND EURE MITARBEITER KURZ VORSTELLEN?
Sylvain und ich sind Partner und werden von zwei Mitarbeitern, Fanny Camerlo, Architektin, und Romain Magail, bildender Künstler, unterstützt. Je nach Auftragslage kommen ein oder zwei weitere Personen hinzu. Vor Kurzem stieß auch David Bavard zu uns. Wir mögen unser Team und das Arbeitsklima gefällt uns.
WIE HABT IHR EMMA KENNENGELERNT?
Emma kam auf uns zu und bat uns, ihr unsere Arbeit vorzustellen. Wir haben uns sofort gut verstanden und konnten auf unsere Gemeinsamkeiten aufbauen: gemeinsame Referenzen, Vorliebe für den mediterranen Raum, die Arbeit mit verschiedenen Materialien, die Recherchen, in die wir auch unsere Handwerker mit einbeziehen. Wir erstellten eine Skizze für das Projekt Sessùn Alma, die Emma gut gefiel und von da an arbeiteten wir zusammen.
WIE SAH DER URSPRÜNGLICHE AUFTRAG FÜR DIESEN CONCEPT STORE AUS?
Es sollte ein Ort zum Leben, zum Entdecken, ein vielseitiger Ort werden: ein Laden, ein Restaurantbereich. Ausgangspunkt war der Wunsch von Sessùn, einen Ort zu schaffen, um sowohl ihre zahlreichen Künstlerkooperationen als auch ihr eigenes Deko-Angebot herauszustellen. Ein Ort, der sich der Entwicklung der Marke anpassen kann.
WIE WURDE ALMA KONZIPIERT?
Wir haben vorgeschlagen, sämtliche Bestandteile des Raums zu entfernen, um auf diese Weise einen leeren, großzügigen, angemessenen Raum zu erhalten. Wir wollten auch mehr Licht in den Raum bringen. Da uns künstliches Licht nicht sonderlich gefällt, haben wir diese große, opalisierende Glaswand entworfen, um den Eindruck zu erwecken, hinter ihr befände sich ein Hinterhof. Die Glaswand ist für uns ein Mittel zum Zweck, sie filtert, was normalerweise verborgen bleibt. Sie dient hier der Inszenierung des Hintergrunds. Der lehmfarbene Boden verweist auf andalusische Innenhöfe. Die Gipselemente, der Stein und der Beton auf das Mittelmeer. Die großen gemauerten Stufen dienen als raumgreifendes Element, um Tiefe zu gewinnen, aber auch als südländisch improvisierte Auslage, auf die man sich auch gemütlich setzen kann, um in einem Buch zu blättern.
KÖNNTET IHR KURZ DEN KREATIVEN SCHAFFENSPROZESS FÜR EINEN DERARTIGEN AUFTRAG ERLÄUTERN?
Jeder Raum hat Potenzial, welches wir stets herauszuarbeiten versuchen. Wenn man sich am Ende unserer Arbeit in dem Raum wohl fühlt, dann ist uns die Arbeit gelungen. Wir schätzen den Überraschungseffekt, das Erlebnis, den Austausch.
GIBT ES IRGENDEINE ANEKDOTE ZU DIESEM AUFTRAG?
Eines Morgens mühten sich die Stuckateure mit der Anfertigung eines großen Bücherregals ab, als wir ohne Vorankündigung damit begannen zur besseren Vorstellung die Höhe der Wandregale aus Gips an die Wand zu projizieren… Die Handwerker begannen spontan auf der Projektion neue Zeichnungen zu erstellen und fügten direkt Änderungen hinzu. So entstand eine sehr inspirierende Arbeitsatmosphäre.
WAS IST IHR NÄCHSTES PROJEKT?
Wir arbeiten derzeit an einem 2500 m2 großen Kulturzentrum mit Künstlerwohnungen, Ausstellungsräumen und Restaurantbereich im 15. Arrondissement zwischen Bougainville und Les Crottes im neuen Marseiller Euromed 2-Viertel.
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Bildnachweise:
Fotografien der Treppe © Igo Studio
Fotografien der Innenansichten von Sessùn Alma © Nobuyoshi Takagi
Portraitaufnahme © Florian Touzet